Jeder Mensch dessen Erkrankung soweit fortgeschritten ist, dass eine Heilung ausgeschlossen ist,
kann als Gast in einem Hospiz aufgenommen werden.
Die Aufnahme setzt voraus, dass sich das Lebensende abzeichnet, der Erkrankte um seine Situation weiß
und eine lindernde Behandlung – insbesondere eine wirksame Schmerztherapie – notwendig und gewünscht ist.
HOSPIZ AM OHMPLATZ
Das stationäre Hospiz in der Diakonie am Ohmplatz ist eine
Einrichtung der Diakonie Erlangen Pflege gGmbH in
Kooperation mit dem Hospiz Verein Erlangen e.V.
und bietet unheilbar kranken Menschen ein letztes Zuhause.
Pflege und ein wertschätzenden Umgang schaffen eine
Atmosphäre der Sicherheit und Geborgenheit, so dass
die Gäste die ihnen verbleibende Zeit selbstbestimmt
und würdevoll leben können.
Auf die psychosoziale und seelsorgerliche Beratung und
Begleitung der Gäste, Angehörigen und Freunde wird großer
Wert gelegt.Die ärztliche Versorgung kann bei Ihrem
vertrauten Hausarzt bleiben. Bei Bedarf werden Fachärzte
für die Schmerztherapie hinzugezogen.
DAS TEAM
Das Team im Hospiz am Ohmplatz besteht aus
speziell geschulten Pflegekräften,
ehrenamtlichen Hospizbegleiter/innen,
einer Spiritual Care Fachkraft,
einer Sozialpädagogin,
einem Musiktherapeuten,
einer Kunsttherapeutin.
Wir gewährleisten Palliativpflege rund um die Uhr.
Angehörige und Freunde können bei der Pflege helfen.
WOHNEN IM HOSPIZ
Für unsere Gäste stehen 12 freundliche, komfortabel eingerichtete
und klimatisierte Einzelzimmer mit Nasszelle zur Verfügung.
Es gibt auch ein großes Bad mit der Möglichkeit, in der Badewanne
zu baden. Kleinere Einrichtungsgegenstände dürfen gerne
mitgebracht werden.
Besucher sind immer willkommen - auch das geliebte Haustier!
Übernachtungen von Angehörigen und Freunden sind in Absprache
mit der Einrichtungsleitung möglich.
Im gemütlichen Wohnzimmer, können die Gäste lesen, spielen,
Musik hören, feiern. Die vorhandene Küche kann auch
von Angehörigen genutzt werden.
Eine große überdachte Terrasse, auf der auch Betten Platz finden,
bietet an warmen Tagen unseren Gästen und ihren Besuchern die
Möglichkeit zu einem Aufenthalt im Freien.
Das Hospiz liegt mitten in einem Wohngebiet, in der Nachbarschaft
einer Schule. Die Stimmen und das Lachen der Kinder vermitteln den
Gästen das Gefühl von Leben – dass sie dazu gehören.
Der Hospiz Verein Erlangen e.V. trägt 5% der Gesamtkosten des
stationären Hospizes - so verlangt es der Gesetzgeber.
Zusätzlich finanziert der Hospizverein über Spenden die angebotene
musik- und kunsttherapeutische Begleitung.
KONTAKT
Sie erreichen das Hospiz am Ohmplatz unter: 09131/630158-0.
Für Anfragen zur Aufnahme, Aufnahmekriterien und Erstgespräche
wenden Sie sich bitte an Frau Kathleen Wickenhäuser SozDst
unter: 09131/7192926
Weitere Infos auch online:
Sie sind wichtig, weil Sie eben Sie sind.
Sie sind bis zum letzten Augenblick Ihres Lebens wichtig,
und wir werden alles tun, damit Sie nicht nur in Frieden sterben,
sondern auch bis zuletzt leben können.
Cicely Saunders
Bitte treten Sie ein
Musik in der Begleitung
André Hartinger ist Musik- und Klangtherapeut im stationären Hospiz. Er begleitet die Gäste und deren Angehörige bei allen Wünschen, Bedürfnissen und Fragen rund um das Thema „Musik und Klang“. Das kann bedeuten, dass gemeinsam musiziert und gesungen wird.
Aber auch Musik hören, darüber reden oder sich mit angenehmen Klängen „bespielen lassen“ ist möglich.
Das Klangerleben, kann entspannend, beruhigend oder angstlösend wirken. Emotionen und Erinnerungen, die dabei ausgelöst werden können, sind wichtig für die Trauerbewältigung und beim Loslassen am Lebensende.
Auch körperliche Symptome wie Schmerzen, Übelkeit oder Schwindel können durch Musik und Klang positiv beeinflusst werden.
Kunst in der Begleitung
Kunsttherapie im Hospiz
Die Fähigkeit zum kreativen Gestalten ist ein Urtrieb des Menschen und war seit jeher sein wichtigstes Ausdrucksmittel, lange bevor Sprache hinzukam. Durch die Bewertungssysteme unserer Gesellschaft ist diese menschliche Ressource leider häufig verschüttet. Die Rückbesinnung auf unsere Kreativität kann sehr hilfreich sein, auch in der letzten Lebensphase: Eindruck braucht Ausdruck!
Als Kunsttherapeutin versuche ich grundsätzlich Menschen wieder in Kontakt mit dieser Ur-Fähigkeit zum künstlerischen Ausdruck und vor allem in Kontakt mit sich selbst zu bringen. Ich biete neben unterschiedlichem Material, Möglichkeiten und handwerklichen Fähigkeiten, mein offenes Ohr und Herz an und begleite bzw. unterstütze den kreativen Prozess in Umfang, Art und Weise, wie mein Gegenüber dies wünscht. Ich arbeite in Einzelsitzungen und mit Gruppen, gerne auch mit Angehörigen.
Durch die Bestimmung des Materials, die Auswahl der Farben und eventuell eines Motivs, das aktive Tun der Hände, das Sehen, das Hineinspüren in die Aufgabe, erreicht der künstlerisch tätige Mensch ein Stück Selbstbestimmung und damit Kontrolle über das eigene Leben. In der weiteren Auseinandersetzung entstehen Sichtweisen und Gedankenspiele, Gefühle bekommen Raum, Erinnerungen, Träume und Wünsche dürfen auftauchen. Indem der Prozess auch in Worte gefasst und mitgeteilt werden kann, entwickelt sich eine gewisse Orientierung und Struktur. So entstehen einzigartige Kunstwerke, persönliche Momentaufnahmen, greifbare Erinnerungen und bleibende Spuren.
Ingrid Modlmayr - Kunsttherapeutin
Lachen und Weinen im Hospiz
Clownprojekt e.V.
Auf den ersten Blick mag es unpassend oder fragwürdig wirken – Clowns im Hospiz? Die Klinikclowns Franken vom Clownprojekt e.V., die seit Ende 2017 einmal im Monat das stationäre Hospiz am Ohmplatz besuchen, bieten jedoch kein Standardprogramm, wie es viele aus dem Zirkus oder Kinderveranstaltungen kennen. In ihren Koffern bringen sie neben der roten Nase und einem bunten Sammelsurium an Kostümen und Accessoires auch viel Sensibilität und Einfühlungsvermögen mit.
Die Clowns besuchen das Hospiz immer zu zweit. Zu Beginn erhalten sie eine Übergabe, bei der Hintergrundinformationen weiter gegeben werden. Dabei wird besprochen, welche Zimmer besucht werden dürfen und welche nicht. Gäste, die bereits im Sterben liegen oder die nicht selbst entscheiden können, ob sie einen Besuch möchten, sind tabu. Es ist ein freiwilliges Angebot, das die Gäste annehmen aber auch ablehnen können.
Nach der Übergabe schlüpfen die beiden „Begegnungsclowns“, wie sie sich selbst nennen, in ihre Rollen. Plötzliche kommen Fanta, Annerösli oder zwei ihrer anderen Kollegen aus dem Bad. Die Verkleidung hilft ihnen, sich abzugrenzen.
Die Clowns gehen von Tür zu Tür, stecken ihre roten Nasen in die Zimmer, horchen und spüren, wo sie den Gast abholen können. Auf unterschiedliche Art und Weise versuchen sie ihn vom Hospizalltag abzulenken und vielleicht für einen kurzen Moment in eine andere Welt zu entführen. Spontan wird ein kleines Jazzkonzert gegeben, Blumen erblühen in der Hand oder akrobatische Übungen werden dargeboten. Die Clowns nehmen die Stimmungen der Gäste sehr gut wahr und lassen sich ganz individuell darauf ein. So kann es auch passieren, dass einfach nur mit dem Gast zusammen gesessen und geweint wird. Die Mitarbeiter des Hospizes sind nicht dabei, können aber ab und zu ein leises Kichern auf dem Flur vernehmen.
Am Ende, wenn alle Utensilien wieder in den Koffern verschwunden sind und die roten Nasen abgestreift wurden, geben die Clowns eine Rückmeldung an das Personal. Dieser Austausch zeigt, wie wertvoll diese Besuche für die Gäste sind – ein Hauch von Leichtigkeit, Gedankenkarussells abschalten und loslassen. Und ja, auch im Hospiz darf gelacht werden bis zum Schluss.